„Die Messe wird alle Rekorde brechen”
Eröffnung der 17. RETTmobil 2017 in Fulda: Internationale Leitmesse für Rettung und Mobilität stellt sich neuen Herausforderungen
Nie war sie so wertvoll und aktuell wie heute: Die 17. RETTmobil 2017 in Fulda, die am Mittwochvormittag eröffnet wurde, wird als internationale Leitmesse für Rettung und Mobilität alle Rekorde brechen: 525 Aussteller aus 19 Nationen erwarten über 27.000 Fachbesucher. Wegen der Terroranschläge, der weltweiten Krisen und der damit verbundenen Herausforderungen an Rettungs- und Hilfsorganisationen hat das größte Branchenereignis auf unserem Kontinent höchste Bedeutung gewonnen.
„Weltweit nichts Vergleichbares”
Während der Eröffnungsfeier gingen verschiedene Redner auf die Erfolgsgeschichte der Messe ein, deren ideeller Träger die Interessengemeinschaft der Hersteller von Kranken- und Rettungsfahrzeugen (IKR e.V.) ist. Wie deren Vorsitzender Manfred Hommel unterstrich, gründe der enorme Aufschwung der RETTmobil auf den Säulen Fachmesse, Weiterbildung, Mobilität und Qualität. Die Messe, zu der es weltweit nichts Vergleichbares gibt, werde in diesem Jahr alle Rekorde brechen, prognostizierte Hommel und sagte wörtlich: „Wenn es die Messe nicht gebe, dann müsste man sie erfinden.” Große Sorgen mache allen die politische Lage wegen der Krisenherde, der Flüchtlingsproblematik und des Terrors. Menschen seien bislang nicht bekannten Gefahren ausgesetzt. Dies und die Gefahrenabwehr würden in den Fortbildungsveranstaltungen thematisiert. Im Übrigen sei das Rettungssystem in der Bundesrepublik einmalig und richtungsweisend.
„Wie ein Blitzeinschlag”
Die RETTmobil habe wie ein Blitz in die Messelandschaft eingeschlagen und dazu beigetragen, dass die Zusammenarbeit aller Hilfs- und Rettungsorganisationen zum Erfolg habe , formulierte Hartmut Ziebs , Präsident der Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) und Schirmherr der 17. RETTmobil. Alle neun Sekunden starte in der Bundesrepublik ein Rettungsdienst oder die Feuerwehr zu Einsätzen. Die Qualitätsanforderungen hätten sich enorm erhöht. Ausbildung und Taktik in der technischen Rettung orientierten sich immer mehr am Wohl der Patienten. Sorge bereiten dem Präsidenten die Gaffer bei Unfällen und die Gewalt gegen Helfer und Rettungskräfte. Der Respekt vor ihnen müsse mit einer Bündnisaktion wieder hergestellt werden. Ziebs ging auch auf den Terror ein, der eine starke Gesellschaft jedoch nicht aus dem Gleichgewicht bringen werde
„Defizite in der Notfallversorgung”
Auf die zunehmenden und wachsenden Aufgaben im Rettungsdienst wies Professor Dr. Peter Sefrin hin. Der wissenschaftliche Leiter des Fortbildungsprogramms erklärte, dass man die Terrorthematik aufgreife, um Gegenkonzepte zu entwickeln. Für die Veranstaltungen hätten über 40 Referenten aus der gesamten Bundesrepublik gewonnen werden können. Der Rettungsdienst habe in der Bundesrepublik einen höheren Stellenwert erhalten: Inzwischen gebe es den Beruf des Notfallsanitäters. Deutliche Defizite hat Sefrin bei der Notfallversorgung der Bevölkerung ausgemacht. Rettungsdienst, Notfallaufnahme und ärztlicher Bereitschaftsdienst müssten enger zusammenarbeiten.
„Eine wunderbare Messe”
Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) unterstrich, dass sich die Kommunen mit der RETTmobil stark verbunden fühlten, zumal ihnen ein Höchstmaß an Verantwortung für den Rettungsdienst zukomme. Man müsse sich immer vor Augen führen, wie wichtig in diesem Zusammenhang das Anliegen der RETTmobil sei. Mit Blick auf die Terrorgefahr betonte Wingenfeld, dass man sich nirgends absolut sicherfühlen könne und deshalb gerüstet sein müsse. Es gelte, sich auf die gemeinsame Verantwortung zu besinnen sowie die Hilfe und die Gefahrenabwehr so gut wie möglich zu organisieren. Die RETTmobil sei eine „wunderbare Messe mit faszinierender Technik und Begegnung mit Menschen aus der Praxis, die mit Stolz für ihre Arbeit werben könnten.
Abschließend wurden zwei „Urgesteine der Feuerwehr” mit dem Ehrenkreuz des Verbandes ausgezeichnet: Brandamtmann Volker Wilken aus Frankfurt und Brandoberamtsrat Andreas Ohlwein aus Berlin. Von Anfang an mit der RETTmobil verbunden ist Ministerialrat Wilhelm Schier, Referent für den Rettungsdienst beim hessischen Sozialministerium. Dieter Udolph von der Messeleitung überreichte dem künftigen Pensionär, den seine letzte Dienstfahrt nach Fulda geführt hatte, ein Geschenk.
Dem obligaten Rundgang folgte eine Podiumsdiskussion auf dem Messeforum zum Thema: „Notaufnahme: Schnittstelle Rettungsdienst und Krankenhaus – Herausforderungen für die Zukunft.
Die 17. Rettmobil ist bis zum Freitag von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
Zahlen zur 17. RETTmobil
- 525 Aussteller aus 19 Nationen auf einer Gesamtfläche von 70.000 Quadratmeter mit 20 Ausstellungshallen und perfektioniertem Offroad-Bereich für Fahrsicherheitsübungen und Geländetraining,
- über 27.000 erwartete Fachbesucher,
- Messeforum und zahlreiche Workshops,
- kostenlose Besucherparkplätze,
- kostenloser Shuttle-Service vom Fuldaer Bahnhof und zurück,
- unverändert moderater Eintrittspreis von 10 Euro.