Feuerwehr-Großübung – 30 Verletzte nach Brand in Hochhaus in Hagen
Hagen, 30.06.2016 – (fb) Die alljährliche Grossübung der Feuerwehr Hagen und verschiedener Hilfsorganisationen fand am späten Freitagnachmittag mit rund 300 Einsatzkräften im Hochhaus der “Agentur für Arbeit” statt. Szenario war ein Brand im 14. OG mit Rauchausbreitung auf das 15. und 16. OG, fiktiv waren 30 Personen verletzt, viele von ihnen schwer. Die Aufzüge durften während des “Brandes” nicht benutzt werden, was den Einsatzkräften besondere Mühen abverlangte: Zu Fuß und unter Atemschutz mussten die oberen Etagen zur Menschenrettung und Brandbekämpfung erreicht werden… und die schwerverletzten Personen sicher nach unten zu retten.
(az) Informationen zur Vollübung der Feuerwehr Hagen vom 29.05.2016
30.05.2015 – Mehr als drei Monate bereitete die kleine Vorbereitungsgruppe die gestrige Übung vor. Beteiligt waren die Sachgebiete Rettungsdienst, Einsatzplanung, Aus- und Fortbildung sowie die Leitstelle und die Abteilung Technik.
Übungsobjekt
Das Hochhaus der Agentur für Arbeit (18 Obergeschosse, 3 Technikgeschoss sowie ein Kellergeschoss) in der Körnerstraße 98 befindet sich im Innenstadtbereich Hagen und ist voll genutzt. Mit einer Gesamthöhe von etwa 70 m oberhalb der Geländeoberfläche gehört es zu den höchsten Gebäude der Stadt.
Schadensereignis
Das heute eine große Übung stattfindet, dürfte den meisten Feuerwehrangehörigen bekannt sein. Wo die Übung stattfand und was die Einsatzkräfte erwartete, wurde geheimgehalten. Schon auf der Anfahrt erkannten die Ausrückenden, dass aus einem Flurfenster (dieses Fenster geht nur mit einem Spezialschlüssel zu öffnen) im 14. Obergeschoss dichter Rauch zog. In der Küche war es in diesem Geschoss zu einem Schadenfeuer gekommen – ein Defekt innerhalb der Klimatechnik sorgte dafür, dass der Brandrauch in die beiden darüber liegenden Etagen gelangte, eine durchaus realistische Schadenslage. 20 bis 30 Mitarbeitern der Agentur für Arbeit gelang die “Flucht” durch die Sicherheitstreppenräume. Etwa 30 weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt, sie befanden sich noch in den Büros oder den Fluren der betroffenen Obergeschosse 14 15 und 16. Bei dem Versuch das Gebäude schnell zu verlassen, stürzten einige Mitarbeiter, hatten Frakturen erlitten und waren nicht mehr gehfähig. Die Gondel für die Glasfassadenreinigung war aktiviert, befanden sich dort weitere gefährdete Personen?
Die Übung lief unter realistischen Rahmenbedingungenm der Einsatzleiter traf alle Entscheidungen nach Erkundungsergebnisse oder aufgrund von Hinweisen. Die Übungsleitung hatte in Absprache mit dem Straßenbaulastträger, der Straßenverkehrsbehörde, der Hagener Straßenbahn AG und der Polizei festgelegt, dass die rechte Fahrspur der Körnerstraße Richtung Altenhagen sowie der letzte Abschnitt der Grabenstraße und die Gerberstraße für Fahrzeuge, die an der Übung teilnehmen genutzt werden kann. Zwei weitere Bereitstellungsräume wurden durch die Notfallmanager der Deutschen Bahn AG für die Feuerwehr in räumlicher Nähe zum Übungsobjekt gesperrt. Die Parkfläche der Firma “Von der Heyden” wurde der Feuerwehr für den Übungszeitraum zur Verfügung gestellt.
Die Hagener Straßenbahn AG fuhr die Haltestelle Körnerstraße / Neumarktstraße in Fahrtrichtung Altenhagen im Übungsraum nicht an. Weitere Einschränkung soll es aufgrund der Übung für die Anwohner und Verkehrsteilnehmer nicht geben.
Vorgeplante und beteiligte Einheiten
Es wirkten Feuerwehrbeamte der Wachen Mitte und Ost mit, große Teile der Freiwilligen Feuerwehr Hagen, die Hagener Hilfsorganisationen DRK, JUH und MH, die Notfallseelsorge, der Rettungsassistentenlehrgang, die Teilnehmer zweier Grundausbildungslehrgänge, ein Patiententransportzug des Märkischen Kreises, eine scharf alarmierte Behandlungsgruppe des Kreises Unna 10 Notärzte und weitere Beteiligte. Insgesamt waren (abhängig von den Nachforderung in der Einsatzleitung) 300 bis 350 Personen an der Vollübung beteiligt.
Die Patienten wurden nach einer Erstversorgung und Stabilisierung zum Teil in folgende Krankenhäuser transportiert: Allgemeines Krankenhaus, evangelisches Krankenhaus Haspe und Josef Hospital.
Textquelle: Alexander Zimmer – Feuerwehr Hagen