Buddhismus und Gesellschaft – Buddhistische Lebensentwürfe in Europa

− Lama Ole Nydahl – Osterkurs in Bochum
− Samstag, 3. April 2010 um 15 Uhr
− Podiumsdiskussion mit erfahrenen Buddhisten
− Im Audimax

Der Diamantweg-Buddhismus der Karma-Kagyü-Linie (gesprochen Kadschü) gehört zu den vier großen Schulen des tibetischen Buddhismus und konnte sich aufgrund seiner praktischen und lebensnahen Ausrichtung in den vergangenen 40 Jahren in der westlichen Gesellschaft stark durchsetzen.
Schon einer ihrer wichtigsten Begründer, der von 1012 – 1097 n. Chr. lebende Marpa, ein berühmter tibetischer Pilger und Übersetzer, pflegte keinen monastischen Lebensstil: Er war Ehemann und Familienvater, bewirtschaftete Hof und Ländereien und lehrte als Lama seine Schüler buddhistische Meditation und Lebensführung.
Etwa 150 buddhistische Zentren und Gruppen der Karma-Kagyü-Tradition hat der dänische Lama Ole Nydahl seit 1972 zusammen mit seiner Ehefrau Hannah und zahlreichen Schülern im deutschsprachigen Raum gegründet. Weltweit sind es mittlerweile mehr als 600 Anlaufstellen für buddhistische Meditation und Belehrung, mehrheitlich auf mittel- und osteuropäischem Gebiet. Alle werden ehrenamtlich auf der Basis von Freundschaft geführt und stellen die Texte der buddhistischen Lehre in der jeweiligen Muttersprache zur Verfügung.
Lama Ole Nydahl: „Am besten ist, die Lehre Buddhas mit dem Leben zu verbinden, und wir Kagyüs haben eine sehr gute Möglichkeit dazu. Durch unser nahes Band zum Lama und die umfassenden Belehrungen […], können wir uns in jedem Augenblick und jeder Lebenslage weiterentwickeln.“
Wie sich der Diamantweg-Buddhismus übergreifend mit dem ganz normalen Leben verbindet, haben vier eingeladene Buddhisten der Diamantweg-Schule viele Jahre prüfen können: Sie alle stehen voll im Leben, haben Beruf, Partner und Familie.
Die besprochenen Themen reichen vom Wohnen in einem buddhistischen Zentrum oder das Elternsein im Buddhismus, über die Rückkehr in die Gesellschaft nach langjährigen Meditationszurückziehungen bis hin zur Gründung von Firmen.
Literaturhinweise
Baumann, Martin: Deutsche Buddhisten. Geschichte und Gemeinschaften, Marburg 1993.
Den Hoet, Michael: Ein Baum mit tiefen Wurzeln. Teil 1 und 2, In: Buddhismus Heute, Nr. 34/35,
Wuppertal 2003.
URL: https://www.buddhismus-heute.de/archive.issue__34.position__5.de.html [Stand
28.11.2009].
Hecker Hellmuth (Hg.): Chronik des Buddhismus in Deutschland (Schriftenreihe der DBU, Nr.
5), Plochingen 1985.
ders.: Lebensbilder deutscher Buddhisten. Ein bio-bibliographisches Handbuch, 2 Bde.,
Konstanz 1997.
Notz, Klaus-Josef: Der Buddhismus in Deutschland in seinen Selbstdarstellungen, Frankfurt a.
M. 1984.
Payer, Alois: Materialien zum Neobuddhismus. URL:
https://www.payer.de/neobuddhismus/neobud0.htm [Stand: 5. Juli 1996].
Snelling, John: Buddhismus. Ein Handbuch für den westlichen Leser, München 1991.
Zotz, Volker: Auf den glückseligen Inseln. Buddhismus in der deutschen Kultur, Berlin 2000.
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