Schlangenalarm in Hagen: Veterinäramt, Ordnungsamt, Feuerwehr, Polizei und RTH gemeinsam im Einsatz zur Gefahrenabwehr – mehr als 50 Reptilien, teils hochgiftige Schlangen, in Privatwohnung sichergestellt und Zoo übergeben
O-Ton: Marcel Göbel – Einsatzleiter Feuerwehr Hagen
Verstoß gegen das Gifttiergesetz: Schlangen sichergestellt
- November 2021 – Ein gemeinsamer Einsatz des Veterinäramtes der Stadt Hagen, des Ordnungsamtes, der Feuerwehr und der Polizei Hagen zur Gefahrenabwehr aufgrund von Gifttieren fand am Donnerstagvormittag, 25. November, in Hagen-Wehringhausen statt. Bei einem Ortstermin zur Bestandsaufnahme von Gifttieren in einer Privatwohnung hatte das Veterinäramt festgestellt, dass die Reptilien vor Ort nicht artgerecht gehalten wurden und die Terrarien nicht wie vorgeschrieben gesichert waren. Ein speziell ausgebildetes Team der Feuerwehr Düsseldorf wurde hinzugerufen, um die Tiere in entsprechenden Transportboxen zu sichern. Laut Angabe des Halters handelte es sich um 35 Tiere, unter anderem auch giftige Schlangen wie Kobra und Hornotter.
Gifttiergesetz in Nordrhein-Westfalen
Das vom nordrhein-westfälischen Landtag im Juni 2020 beschlossene Gifttiergesetz ist Anfang des Jahres in Kraft getreten. Ziel des Gesetzes ist es, die private Haltung von sehr giftigen Tieren zu regulieren, da diese aufgrund ihrer starken Giftwirkung nach Bissen oder Stichen eine erhebliche Bedrohung für die Gesundheit und das Leben von Menschen darstellen. Bestandstiere dürfen zwar unter der Erfüllung von Auflagen weiterhin privat gehalten werden, müssen allerdings beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen gemeldet sein.
Die aufgefundenen Gifttiere waren nicht gemeldet. Der TerraZoo Rheinberg erklärte sich bereit, die Tiere zunächst aufzunehmen. Während des Einsatzes war für die Sicherheit der Einsatzkräfte ein Rettungshubschrauber in unmittelbarer Nähe.
UPDATE
Verstoß gegen das Gifttiergesetz: Schlangen, Skorpione und Spinnen sichergestellt
26. November 2021 – 50 Giftschlangen, vier große Würgeschlangen, zwei giftige Skorpione und zwei giftige Vogelspinnen – das ist die Bilanz eines gemeinsamen Einsatzes des Veterinäramtes der Stadt Hagen, des Ordnungsamtes, der Feuerwehr und der Polizei Hagen im Rahmen der akuten Gefahrenabwehr, der gestern (25. November) in einer Privatwohnung im Stadtteil Wehringhausen stattfand.
Der Besitzer der Tiere hatte bereits in der Vergangenheit vom Veterinäramt ein eingeschränktes Tierhalteverbot auferlegt bekommen, wonach er bestimmte Tierarten nicht halten darf. Beim gestrigen Ortstermin zur Bestandsaufnahme der Tiere wurde ein Verstoß gegen dieses Halteverbot festgestellt. Zudem waren die Tiere nicht beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) gemeldet, obwohl dies nach dem seit Anfang dieses Jahres geltenden Gifttiergesetz erforderlich ist. Bei Vorsatz wird ein Verstoß gegen dieses Gesetz als Straftat gewertet, so dass das Veterinäramt den Fall an die Staatsanwaltschaft zur weiteren Ermittlung abgeben wird. Des Weiteren prüft das Veterinäramt, ob der Halter gegen den Artenschutz, weil zum Beispiel streng geschützte Arten gehalten wurden, verstoßen hat. Bei einem Verstoß würde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, das mit einem Bußgeld belegt ist. Sollte der Halter auch gegen das Tierschutzgesetz bei nicht artgerechter Haltung verstoßen haben, so würde dies je nach Schwere des Verstoßes als weitere Straftat oder Ordnungswidrigkeit bewertet.
Die Wohnung wurde nach dem Einsatz versiegelt und die Tiere in den TerraZoo Rheinberg gebracht, der sich bereit erklärte, die Tiere zunächst aufzunehmen. Ein möglicher weiterer Einsatz, um bislang eventuell unentdeckte Tiere aufzuspüren, wird durch das LANUV als zuständige Behörde koordiniert.