Marion Freiin von Graes ist neue stellvertretende Diözesanleiterin der Malteser

Marion Freiin von Graes, Jahrgang 1967, ist Ostwestfälin mit Leib und Seele. Jetzt steht sie an der Spitze der Malteser im Bezirk Ostwestfalen-Lippe – als frisch berufene stellvertretende Diözesanleiterin. Doch wer ist der Mensch hinter dem Amt? Und was treibt sie an?

Kreise Paderborn, Höxter, Gütersloh, Lippe, Minden-Lübbecke. Als bescheiden und bodenständig – so beschreiben sie ihre Mitmenschen. Ihr Werdegang liest sich ganz so, wie man es von einer in Ostwestfalen verwurzelten Adeligen erwartet: Geboren in Paderborn, ist Marion Freiin von Graes zeitlebens dem katholischen Milieu tief verbunden. Nach dem Abitur am traditionsreichen Gymnasium St. Michael führt sie ihr Berufsweg in die IT-Branche. Wer sie aus ihrem beruflichen Umfeld kennt, der kennt sie als Frau, die sich in der Welt der Zahlen, Tabellen und Computer wohlfühlt. Als Programmiererin und SAP-Beraterin arbeitet sie erst bei Nixdorf, später bei Siemens und nunmehr seit 20 Jahren bei Benteler in Paderborn. Doch in die Schublade der „Technokratin“ will Marion Freiin von Graes nie so ganz passen.

Es ist im Juni 2010, als sie sich dazu entscheidet, sich ganz den Ärmsten und Schwächsten unserer Gesellschaft zuzuwenden. Ihr Bruder begeistert sie damals für ein Engagement im Malteser Orden. Er nimmt sie mit auf eine Reise in das „Venedig des Nordens“, ins russische St. Petersburg. In dieser Stadt zwischen Prunk und Armut engagiert sich der Orden für Menschen am Rande der Gesellschaft. Marion Freiin von Graes besucht dort eine Malteser Suppenküche, die sich über Spenden finanziert. Für viele Menschen die einzige Möglichkeit, eine warme Mahlzeit am Tag zu essen, ihre Wäsche zu waschen und zu duschen. Weiter geht es in ein Haus, wo sich die Malteser um Männer kümmern, die durch das soziale Netz gefallen sind. In kleinen, spartanischen Zimmern wohnen sie: Viele von ihnen vom Krieg versehrte Veteranen. Menschen mit vereiterten Füßen und von Diabetes gezeichneten, löchrigen Beinen. Männer, die eine Scheidung hinter sich haben und jetzt keinen Wohnsitz mehr vorweisen können. In Russland bedeutet das, kein Bankkonto und damit Zugang zu staatlichen Sozialleistungen zu erhalten.

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Tief ergriffen ist Marion Freiin von Graes von diesem Elend – und tief beeindruckt vom großen Engagement der Malteser. Es war wohl die Initialzündung für ihr eigenes Engagement. Denn kaum zurück in Paderborn, meldet sie sich beim Sozialen Ehrenamt der Malteser. Seither gehört sie zum Team um Leiterin Monika Klein-Franze. Marion Freiin von Graes hilft mit, wo sie kann: Zum Beispiel im Malteser Café im Forum St. Liborius, einem Treffpunkt für ältere Menschen, die teils körperlich eingeschränkt sind.

Auf ihr zupackendes Wesen, ihr Engagement und ihre Fähigkeiten wird auch der Diözesanvorstand der Malteser aufmerksam. Und dann geht plötzlich alles sehr schnell: Der Berufung zur stv. Diözesanoberin im Herbst 2017 folgte jetzt die Berufung zur stv. Diözesanleiterin. In dieser Funktion vertritt Marion Freiin von Graes den Diözesanleiter Wolfgang Penning bei Veranstaltungen. Gemeinsam mit der Bezirksleitung pflegt sie den Kontakt mit und zwischen den Malteser Gliederungen in Ostwestfalen-Lippe – also in Altenbeken-Buke, Borchen, Büren, Paderborn, Brakel, Höxter, Steinheim, Hövelhof, Lage, Gütersloh, Rietberg, Rheda-Wiedenbrück, Herzebrock-Clarholz und Minden. Sie unterstützt beim Aufbau sozialer Dienste, vernetzt, entscheidet Personalfragen und ehrt verdiente Helfer.

Christlich und engagiert: Die Malteser setzen sich für Bedürftige ein. Hilfe für mehr als zwölf Millionen Menschen pro Jahr weltweit • 80.000 Engagierte in Ehren- und Hauptamt • an 700 Orten • 1 Mio. Förderer und Mitglieder in Deutschland

Presse-Information 9. Juli 2018